WaldWeit – über die Uraufführung

Wir haben uns sehr gefreut, circa 70 Gäste zu unserer Uraufführung „Waldweit“ begrüßen zu dürfen. Das Wetter war freundlich und die Vorstellung war ein voller Erfolg! Kleine und große Zuschauer wurden gleichermaßen verzaubert, es wurden Bauklötze gestaunt und Tränen gelacht!

Der performative Theaterspaziergang zum Thema Wald führte das gespannte Publikum zu fünf verschiedenen Orten auf unserem Vereinsgelände, die durch Schauspiel, Musik, Installations- und Lichtkunst bespielt wurden.

Der Saxophonist Peter van Huffel begleitete das Publikum musikalisch auf dem Weg zu den einzelnen Stationen.

Am ersten Spielort inszenierten Katja Tannert und Angela Hundsdorfer ein Waldpicknick zweier Städterinnen, die mit dem Wald zunächst nicht ganz grün sind: sie schlagen nach Insekten, verschütten dabei ihre Getränke und besprühen sogar versehentlich ihren Kuchen mit Mückenspray. Als sie sich schließlich unter einem Moskitonetz verkriechen und Bücher zum Thema Wald zu lesen beginnen, wachsen Faszination und Staunen.

An der zweiten Station faszinierten zwei tanzende Kiefern. Durch ihren sehr nahen und einander umwindenden Wuchs, machten sie den Eindruck zweier Tänzer. Als die Musiker Peter van Huffel (Saxophon) und Wataru Saito (Kontrabass) einen Wiener Walzer spielten, begannen mehr und mehr Zuschauer selbst zu tanzen.

An der dritten Station hieß es, einen Baum aus neuen Perspektiven zu betrachten. Die Installation von Tom Kretschmer bestand aus einem drei Meter langen Parabolspiegel, der um einen von Efeu umrankten und beleuchteten Baum gehängt war. Je nach Blickwinkel des Betrachters veränderte sich der Baum optisch, wurde vergrößert oder verzerrt. Dazu gab es selbst geschriebene Haikus und Jazzimprovisation der Musiker.

Bereits im Mondschein wanderte das Publikum, über eine angrenzende Weide, wo es Wataru Saitos wunderbaren Kontrabassklängen lauschen durfte.

Aus einer daran anschließenden Stille heraus leitete die Stimme der Sängerin Sophie Tassignon von der nächsten und letzten Station aus das Publikum dorthin.
Es wurde Zeuge eines gemimten Wassermoleküls, das seinen Weg aus dem Boden, durch die Wurzel, den Stamm, Äste und Zweige bis hinein in ein Blatt nahm, wo es schließlich die Photosynthese absolvierte und danach verdunstete.
Ein Ahornsamen erzählte auf rührende Weise aus seinem Leben, Pilze, die eine Polka singen, und sich am Pflanzensaft berauschende Insekten brachten das Publikum zum Lachen.
Große Faszination entstand durch auf den Waldboden projezierte Videokunst von Samuele Huynh Hong Son. Wachsende und sich verzweigende Linien vermittelten einen Eindruck der kaum vorstellbaren Dichte von Pilzmyzelien im Boden.

Die WaldWeit Uraufführung war verzaubernd, informativ und urkomisch!
Wir danken allen Mitwirkenden noch einmal ganz herzlich für dieses besondere Ereignis!